In ihrem Vortrag „Das fliegende Meerschweinchen“ gab Isabelle Dinter unterschiedlichste Impulse zum Thema Visualisierung. Ihr erster und vielleicht für viele wichtigster Tipp zum Einstieg: Hab keine Angst davor zu zeichnen. Auch wenn mal etwas nicht so aussieht wie gewünscht, ist das keine schlimme Sache, denn alles, was lustig, schief, krumm und ungewöhnlich ist, können sich die Betrachter oft sogar besser merken.
Die wichtigsten Regeln von Isabelle für die Umsetzung von Gedanken in Bildern:
- Halte die Zeichnungen so einfach und klar wie möglich (keine unnötigen Details).
- Benutze Icons, die jeder kennt.
- Ergänze ggf. Wörter, um Inhalte zu verdeutlichen.
- Zeichne zweidimensional (eventuell mit Schatten – Stichwort „grauer Stift“ –, um Tiefe zu erreichen).
- Verwende die geometrischen Grundformen (Punkt, Linie, Viereck, Dreieck, Kreis).
- Kombiniere einfache Elemente.
- Setze Container ein (zum Beispiel Boxen, Sprechblasen, Pfeile), die du auch mit Schrift füllen kannst.
- Vermittle Entwicklungen, Prozesse und Bewegungen mit Pfeilen oder geschwungenen Linien.
- Es geht darum, dass dein Gegenüber die Botschaft versteht.
Das Mitzeichnen beispielsweise von Vorträgen, Workshops und Meetings ermöglicht es, auf unkomplizierte und leichte Art zu erfassen, um welche Themen und Zusammenhänge es im Augenblick geht. Einsetzbar sind das Sketchnoting (Zeichnungen eher klein, gut zum Üben) und das Graphic Recording (Zeichnungen insgesamt größer, auch Prozesse werden abgebildet). Eine andere Methode ist das Visual Thinking, eine kurze Analyse, wie „es“ (also das zu bearbeitende Thema) im wahrsten Wortsinn ausschaut.
Und noch eine Empfehlung kam von Isabelle, die sich vor allem an diejenigen richtet, die das Visualisieren als ständiges Element ihres Business verwenden wollen: Ob es um Menschen, Gesichter, Prozesse oder Symbole geht, finde deinen eigenen Style. Zeichne immer das Gleiche im immer gleichen Stil.
Die Zeit verging wie im Flug (vielleicht hat ja die eine oder andere auch das vorbeifliegende Meerschweinchen gesehen): Praktische Übungen, konkrete Beispiele am Flipchart und die kurze, theoretische Einführung in das Thema machten Lust darauf, die Scheu vor dem Zeichnen zu überwinden und es einfach mal auszuprobieren.
Einige der Fotos zum Vortrag zeigen Grundformen und Übersichten zum Thema Visualisieren. Es lohnt sich, einen oder auch mehrere Blicke darauf zu werfen.
Die Referentin: Isabelle Dinter, geboren 1963, Diplom-Grafikerin, profitiert von 23 Jahren Berufserfahrung bei einem internationalen Luftfahrtkonzern als Product-Service-und Senior-Project-Managerin. Seit mehr als 15 Jahren begleitet sie Unternehmen bei grafischen Umsetzungen, Produkt- und Markenentwicklungen. Bei visuellen Neukonzeptionen zeichnet sie live als Graphic Recorder und Facilitator und trainiert Trainer, Moderatoren und Teams in grafischer Visualisierung.
Mehr Infos unter: www.grafische-visualisierung.de
Bericht: Cornelia Rüping, www.traum-vom-buch.de
Zeichnung: Angelika Bungert-Stüttgen, www.freiraumfrau.de
Fotos: Susanne Heckel, www.bluetenschwung.de