Nachbericht Beatrice Fischer-Stracke Januar 2019

24.1.2019, Arbeits(t)raum München, 19 Uhr: Beatrice Fischer-Stracke, Stimmtrainerin und Gesangscoach, betritt die Bühne. Ihr Vortrag „Aufgeregt? Warum Lampenfieber für Erfolg im Beruf gut ist“ beginnt.

Vom ersten Moment an wurde spürbar, dass Beatrice zu diesem Thema viel zu sagen hat. Schließlich stand sie jahrelang auf der Bühne, sang und spielte erfolgreich unterschiedlichste Rollen in Operetten, Opern und Musicals. Gleich zu Anfang rückte sie dann das Thema des Abends mit einem Zitat des US-amerikanischen Schriftstellers Mark Twain in den Blick. Es fasst diesen einen Moment, den fast jeder kennt, sehr treffsicher zusammen: „Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert bis zu dem Zeitpunkt, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten.“

Und das gilt ja eigentlich für alle öffentlichen Auftritte. Die Ausführungen von Beatrice und die Reaktionen aus dem Publikum machten deutlich, dass fast niemand von den auffälligen und störenden Symptomen verschont bleibt: Erröten, wackelige Knie, Zittern, unsichere Stimme, beschleunigter Atem und schnellere Atmung bis hin zum totalen Black-out. Schauspieler, Musiker, aber auch all diejenigen, die Präsentationen und Vorträge halten, Diskussionen moderieren oder bei anderen Gelegenheiten vor Menschen stehen und sprechen oder singen – sie alle kennen das. Viele von ihnen stecken in einem wahren Teufelskreis. Die mehr oder weniger heftigen Körperreaktionen führen zu schlechten Erfahrungen, diese wiederum verstärken die Angst. Dies verunsichert immer mehr, das Lampenfieber wird schlimmer.

Beatrice erklärte uns nicht nur, dass das, was wir dabei erleben, nach außen meist gar nicht so deutlich sichtbar und spürbar wird, wie es sich für uns selbst anfühlt. Nein, sie riet sogar dazu, sich das Lampenfieber zum Freund zu machen. Schließlich hat es auch positive Wirkungen: Es belebt, prickelt, aktiviert die Sinne, macht glücklich und begeistert. Das wiederum trägt dazu bei, dass wir uns voll fokussieren können, wach sind, schnell reagieren, selbstsicher und mitreißend auftreten. Und den meisten fällt es unter diesem Einfluss leichter, ihren Humor einzusetzen. Und genau das lässt sich bei Auftritten in beruflicher wie künstlerischer Umgebung nutzen.

Und hier die fünf besten Tipps von Beatrice, wie sich Lampenfieber in den Griff kriegen lässt:

  1. Atem kontrollieren
  2. Sei ein Löwe
  3. Lachen und Grimassen schneiden
  4. Visualisierung der Lampenfieber-Situation
  5. Auftritte üben

Außerdem empfahl sie Rituale vor Auftritten, dazu findet sicher jede etwas, das sie unterstützt. Tiefergehend hilft es, Zwänge und Grenzen im Kopf zu lösen und sich mit dem inneren Kritiker zu beschäftigen. Oft geht Lampenfieber auf Glaubenssätze, Perfektionismus und Angst vor Fehlern zurück.

Sehr kurzweilig war es und dann ging ein Abend mit reger Beteiligung der Anwesenden, tiefer Bauchatmung und fröhlicher Grundstimmung zu Ende. Und nun kann sie kommen, die nächste Herausforderung. Das Lampenfieber trägt uns – wenn wir das wollen.

Die Referentin

Beatrice Fischer-Stracke ist Stimmtrainerin und Gesangscoach. Aus ihrer langjährigen Bühnenzeit bringt sie reichlich Erfahrung in ihre Coachings und Workshops mit ein. Sie erarbeitet mit den Menschen, die zu ihr kommen, eine stabile Basis für das Sprechen und Singen auf Körperebene. Darüber hinaus befasst sie sich mit Ausdruck und Haltung des jeweiligen Coachees. Blockaden lösen und Kopfkino einschalten, das gehört dazu. Denn Stimme ist wesentlich mehr, als nur zwei Stimmlippchen zu bedienen. Der ganze Mensch schwingt mit. Wenn Körper, Geist und Seele dabei eine Einheit bilden, klingt die Stimme authentisch und klar. Sie wird zur hörbaren Visitenkarte der Persönlichkeit.

Mehr Infos unter beatricefischerstracke.com

Bericht: Cornelia Rüping, traum-vom-buch.de
Fotos: Elisabeth Pfahler-Scharf, die-emotionsfotografin.de