Wie können wir für mehr Präsenz in unserem Business sorgen und mit kraftvoller Stimme überzeugen? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, veranstalteten die Webgrrls Bayern einen Vortragsabend mit Ursula Paulick und Dagmar Aigner.
Schon geht’s los, die Teilnehmerinnen rücken sich an diesem kalten Novemberabend vor ihren Bildschirmen zurecht. Beim geschmeidigen Smalltalk zu Beginn der Online-Veranstaltung stellen wir fest, dass bei einigen Webgrrls die Sichtbarkeit mittlerweile so groß ist, dass gar andere Webgrrls sie vorstellen könnten: Das Netzwerk wächst zusammen!
Mehr Präsenz im Business
Für wen ist eine geschickte Positionierung überhaupt interessant? Mit dieser Frage leitet Ursula Paulick, Expertin für Markenbildung, in ihr Thema ein. Die Antwort: im Grunde jede von uns. Pandemie-Betroffene eingeschlossen, die gezwungenermaßen eine berufliche Neuorientierung vornehmen. Die Hinweise auf eine unscharfe Positionierung sind vielfältig, die Bandbreite reicht von zu geringer Auslastung bis hin zu nicht genug Empfehlungen. Dabei weist Ursula auf die Neigung vieler Frauen hin, immer noch mehr Fortbildungen zu besuchen, obwohl sie längst Expertinnen auf ihrem Gebiet sind und alle Voraussetzungen für eine klare Positionierung erfüllen.
Ausgangspunkt
Wir beschäftigen uns daher zunächst einmal mit uns selbst als Ausgangspunkt. Was ergibt sich als Schnittmenge, wenn wir Folgendes anschauen:
- was wir sehr gut können,
- wofür wir brennen,
- wer bereit ist, für unser Produkt/unsere Dienstleistung zu zahlen, und
- was andere brauchen oder haben wollen.
Als Differenzierungsstrategien am Markt seien hier genannt: Innovation, Branchenexpertise, Zielgruppe, Lösung, Methode, Qualität, Service und natürlich die Persönlichkeit der Unternehmerin. In diesen acht Feldern kannst du dich gut von Mitbewerbern abheben. Der Preis allein hingegen taugt kaum für eine gute Strategie, so Ursula.
Blick von außen
Zum Abschluss bietet sich Ursula als Sparringpartnerin bei der Positionierung an: Der Blick von außen auf die eigene Unternehmung/das eigene Business hat sich noch immer als hilfreich erwiesen. Wer beim Vortrag dabei war, kann kostenfrei einen Brainstorming-Termin bei Ursula buchen.
Mit kraftvoller Stimme überzeugen
Wie nun können sich die „Berufe sprechender Frauen“ positionieren? Im zweiten Teil des Abends ging es darum, wie sich Präsenz mit kraftvoller Stimme erreichen lässt. Sängerin und Gesangspädagogin Dagmar Aigner richtet ihre Impulse an alle, die sich auf einen bevorstehenden Vortrag, eine Moderation, einen Podcast, ein Business-Video oder auch ein Meeting vorbereiten.
Voller Körpereinsatz
Die Stimme ist ein ganzkörperliches Thema, weiß Dagmar. Basic: Wer eine kraftvolle Stimme will, sollte auf den Flüssigkeitshaushalt im Körper achten und ausreichend viel trinken! Und schon geht Dagmar mit uns in die Praxis: Zur Veranschaulichung stellen wir uns erst einmal locker vor unseren Bildschirm. Dagmar ermutigt uns, den Kontakt zum Boden über die Füße zu spüren. Und sich dann der verschiedenen Räume in Becken, Brust, Mund und Schädel bewusst zu werden. Es gilt, im Alltag eine ausgewogene Balance zwischen An- und Entspannung im Körper zu halten.
Dazu lernen wir zum Beispiel, das Kinn „passiv fallen zu lassen“. Den gut 30 Teilnehmerinnen wird der Sprechvorgang bewusster. Innere Bilder erleichtern die Körper- und Stimmarbeit. So lassen wir den Kopf wie eine Boje auf dem Wasser leicht schaukeln und wir beobachten An-, Ent- und Verspannungen. Ein weiteres inneres Bild kann die Stimme hörbar hin zu vollerem Klang und Volumen verändern, die Vorstellung unseres eigenen Lächelns, durch das wir uns selbst Glanz verleihen.
Mit Vokalen und Silben spielen
Sodann leitet Dagmar uns durch einige Vokal- und Silbenübungen, die der Entspannung dienlich sind. Beispielhaft sei der Satz genannt: „Aaaaam AAAAAnfang waaaaar aaaaalles gaaaaanz aaaaanders.“ Beginnt man, das dunkle, offene „a“ in Sätzen langsam und bewusst auszusprechen, dann etwas schneller, um schließlich beim normalen Sprechtempo anzugelangen, verbessern sich der Klang der Stimme und auch die Aussprache.
Nun gehen wir die übrigen Vokale durch, „e“ und „i“ sind eng. Dagmar empfiehlt bei der Aussprache an das „a“ zu denken. Bei „o“ und „u“ hilft es, sich eine Trompetenöffnung vorzustellen. Diphtonge wie „ei“, „eu“ oder „au“ gilt es beim Training eher getrennt auszusprechen: Es sind genau solche Kleinigkeiten, die dafür sorgen, dass Stimme und Aussprache mehr Kraft entwickeln.
Ganz präsent singen wir zum Abschluss nach den vielen hilfreichen Tipps ein Lied zusammen – danke, Dagmar!
Fazit
Sich zu zeigen ist für die bei den Webgrrls vertretenen verschiedensten Unternehmungen unabdingbar, Präsenz durch geschickte Positionierung und mit kraftvoller Stimme von höchster Bedeutung. Dank an die beiden Referentinnen für einen äußerst interessanten Abend mit viel Power!
Die Referentinnen
Ursula Paulick ist Markenexpertin und Inhaberin der Agentur Die Markenbildnerei. Ihr Motto „Sichtbar einzigartig!“ ist Grundlage ihrer Arbeit im Bereich Markenaufbau, Corporate Design/Webdesign, Texte sowie Marketingberatung für Solo-Selbständige und inhabergeführte Firmen.
Mehr unter:
www.die-markenbildnerei.de
www.facebook.com/markenbildnerei
www.linkedin.com/ursula-paulick
Dagmar Aigner war bereits während ihres klassischen Gesangsstudiums als Sängerin und Schauspielerin aktiv und nahm ihre Tätigkeit als Gesangspädagogin auf: zunächst im Privatunterricht, später auch an einer Schauspiel- und an einer Musikschule. Hinzu kam das Coachen von Speakern für ihre Vortragstätigkeit. Ihre Ausbildung zur Kinesiologin lässt Dagmar in Form von Stressbewältigungstechniken in ihre Trainings einfließen. Bei verschiedensten Gelegenheiten leitet sie Singgruppen und Ad-hoc-Chöre, etwa bei Tagungen. Einen von ihr mitbegründeten Singkreis für Trauernde leitet Dagmar seit zehn Jahren.
Mehr unter:
www.gesangsunterricht-aigner.de
www.instagram.com/dagmaraignergesang
www.facebook.com/aignermusik
Text: Anne Fischer, www.sound-of-munich.com
Fotos: Mandy Ahlendorf, www.ahlendorf-communication.com