Nachbericht Vera Warter, Angi Henn: Du weißt, wie Frauen sind? Intuitiv erfolgreich und raus aus den Klischees!

Spannung machte sich breit, als sich nach und nach die kleine und feine Runde im Zoom-Raum zusammenfand. Was würde der Abend mit Vera Warter und Angi Henn bringen? Welche Klischees würden zur Sprache kommen? Und was mit ihnen tun?

Erfolg und Reflexion

Vera machte den Anfang. Ihr liegt beruflich vor allem Spirit Design Branding am Herzen und als Leistungssportlerin weiß sie, wie Erfolg geht. Zunächst beschrieb sie das Gefühl, das viele Frauen kennen: Status und Macht im Beruf sind selbstverständlich geworden, trotzdem fehlt etwas: das Gefühl, kreativ und weiblich zu sein im Business. Oft fühlt es sich an, als wären wir Beobachterin des eigenen Lebens statt es zu gestalten. Was brauchen wir, um das zu verändern? Innere Stärke, Motivation, Mut und Selbstbewusstsein.

Der Raum dafür eröffnet sich, wenn wir mit der Reflexion über uns selbst beginnen. Und offen sind für das, was auf uns zukommt. Unbestimmtheit sieht Vera als Motor der Kreativität, Unabgeschlossenheit öffnet den Raum für Neues und lebendiges Leben. Auf dieser Basis kann es gelingen, Träume zu verwirklichen und die eigene Berufung zu leben.

Was macht dabei den Erfolg aus? In erster Linie, erklärte Vera, geht es um ein tiefes Gefühl, weniger um Monetäres und Materielles. Erfolg ist zudem eine Frage der Haltung, so Vera weiter, dazu ist Fokus statt Ablenkung erforderlich. Sie empfahl, sich auf die Intuition einzulassen und zu verlassen, um folgende drei Aspekte im Leben stärker zu verankern:

  • Bewusstsein der eigenen Rollen im Leben
  • Mut und Selbstbewusstsein statt Angst und Zweifel
  • Lebenskunst verstanden als Potenzialentfaltung

Wenn wir uns zudem die Werte der Weiblichkeit ins Bewusstsein rufen und der weiblichen Energie (mehr) Raum geben, können wir frei, kritisch, unabhängig und im Einklang mit uns selbst handeln, gute Beziehungen pflegen und selbstbestimmt handeln. Wie wäre es, wenn du selbst deine vertrauenswürdigste Beraterin wärst?

The Inner Revolution

Nutz dafür die Möglichkeiten, Zusammenhänge aus anderen Perspektiven zu betrachten, deine Potenziale zu leben und die „Inner Revolution“, zu der Vera aufruft, zu starten: mit weiblicher Intuition an die Spitze des Erfolgs und Wonderful woman ist your new Lifestyle. Mach mit! Vera bietet dafür unter wonderfulwoman.de Online-Kurse und Coachings sowie in ihrer Facebook-Community „Revolutions“ Impulse und Unterstützung an. Ihr neues Buch „Wer fragt, der führt – wie du dir als WonderfulWoman dein selbstbestimmtes und glückliches Leben kreierst“ bekommen diejenigen, die beim Vortrag dabei waren, als Kennenlernschmankerl zugeschickt. Wer mag: einfach unter www.wonderfulwoman.de/bestseller mit dem Code „webgrrls“ bestellen.

Präsentation als PDF zum Download.

Hosen als Männersache

Den zweiten Teil des Abends übernahm Angi Henn, begeisterte Mode-Expertin und Inhaberin von Peggy Sue Vintage in Frankfurt. Sie leitete über mit den Worten: von den inneren Werten zu Äußerlichkeiten. Das galt allerdings nur auf den ersten Blick. Denn wer als Frau heute Hosen trägt, könnte fast als Revolutionärin gelten. Das war zumindest in früheren Zeiten so.

Angi startet im Mittelalter mit der Geschichte der Frau in Hosen und schlug einen großen Bogen bis ins Hier und Jetzt. Waren die Beinkleider zunächst reine Männersache, kamen auch immer wieder Frauen auf den Geschmack, trug sich die Hose doch deutlich bequemer und entspannter als Korsett und Reifrock.

Revolutionäre Frauen

Catalina de Erauso (1585/1592–1650) beispielsweise kämpfte in Hosen im Krieg und durfte wegen ihrer Tapferkeit fortan als Mann leben. Auch die Abenteurerin Lady Hester Stanhope (1776–1839) und die Schriftstellerin George Sand (1804–1876) trugen Hosen, zum einen aus praktischen Gründen, zum anderen, um Zugang zu bestimmten Bereichen des männlichen Lebens zu haben und sich entsprechend verhalten zu dürfen.

Die Reform der Frauenkleidung, bei der es vor allem darum ging, zu eng Geschnürtes wegzulassen, damit Frauen gesunde Kinder zur Welt bringen, brachte immerhin ein bisschen Erleichterung: Frauen trugen Hosen beim Sport, bei anderen Arten von Bewegung in der Freizeit (Wandern, Radfahren) oder berufsbedingt (Pilotinnen, Rennfahrerinnen, Werksarbeiterinnen). In den 1920er und 1930er Jahren war es immer noch nicht selbstverständlich, dass Frauen Hosen trugen. Ausnahmen machten hier bekannte Frauen als Role Model oder frühe Influencerinnen, immer war Kampf damit verbunden. In den 1930er Jahren kippte das Frauenbild, gerne gesehen waren sie in Tracht und mit Flechtfrisuren, obwohl sich so manch reiche und prominente Frauen darüber hinwegsetzte. Im und nach dem Krieg waren Uniformen und Arbeitskleidung dann das, was viele tragen mussten.

Ab den 1950er Jahren bewegte sich etwas, den Start machte Christian Dior, der fand, eine Frau sollte wieder Frau sein. Entsprechend gestaltete er seine Entwürfe. Die Jeans kam auf, aber mehr für Jugendliche, die Capri-Hose galt eher als Hausfrauen-Outfit. Tatsächlich gab es gewisse gesellschaftliche Vorstellungen zu Alter, Gewicht und Optik, wenn es um das Tragen von Hosen ging.

Aus Politik und Gesellschaft

Auch interessant: Die Politikerin Lenelotte von Bothmer (1915–1997) trat im April 1970 im Bundestag ans Rednerpult – im Hosenanzug. Sie erntete einen Shitstorm, wie er im Buche steht. Doch das wurde die Regel, wie an Angela Merkel, Ursula von der Leyen und Hillary Clinton zu erkennen. Spannend, dass jüngere Politikerinnen wie Annalena Baerbock oder Ricarda Lang öfter Rock oder Kleid tragen. Wie es scheint, ist die Anpassung an die Männerwelt in den Hintergrund gerückt.

Schockierend, wie lange es dauerte, bis sich die Hose als fester Bestandteil der weiblichen Garderobe durchsetzen konnte – vor allem im Beruf. Auch entsprechende Gesetze wurden in manchen Ländern erst ab den 1970er Jahren gelockert.

Veränderung ist möglich

Angis Fazit: Kleidung erhitzt die Gemüter – immer wieder, wie die Diskussion ums Kopftuch zeigt. Und die Ausstellung „Was hast du an dem Tag angehabt?“, bei der Kleidungsstücke von Opfern sexueller Gewalt zu sehen sind, verdeutlicht. Es ist noch nicht so lange selbstverständlich, dass Frauen Hosen tragen. Uns zeigt es, dass Veränderungen im Großen möglich sind – mag es auch manchmal lange Zeit dauern. Es lohnt sich, sich dafür einzusetzen.

Danke, Angi, für diesen mal ganz anderen Blick auf das Thema Mode!

Präsentation als PDF zum Download.

Die Referentinnen

Vera Warter ist Expertin und Mentorin für weiblichen Businesserfolg. Mit ihrer 15-jährigen Design-Expertise entwickelt sie Spirit-Brandings für namhafte Marken (B2B und B2C). Als langjährige Leistungssportlerin weiß sie, wie Erfolg geht. Vera Warter ist Gründerin der WonderfulWoman-ACADEMY und Begründerin der WonderfulWoman-Revolution. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen dabei zu unterstützen, motiviert, mutig und selbstbewusst ihre innere Stärke und ihr wahres Potenzial zu leben, um ab sofort mehr berufliche Erfolge zu feiern. Vera ist eine Macherin. Ihre Vision: Eine neue bewusste Welt für alle Menschen. Es ist ihre Berufung, Frauen aufzuwecken und zu ermächtigen, damit sie erkennen, was in ihnen steckt, und ihre Potenziale zu nutzen.

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Angi Henn, 1970 geboren, entdeckte ihre Liebe zu dem, was damals noch „Altkleider“ hieß, auf Omis Dachboden. Und sie stöberte durch alte Modezeitschriften. Das Faible für Vintage-Mode zieht sich durch ihre gesamte Biographie. Nach langen Jahren im Grafik- und Webdesign eröffnete sie 2011 ihren eigenen Laden: Peggy Sue Vintage, in dem sie Mode im Stil der 1920er bis 1960er Jahre verkauft. In Workshops, Vorträgen und Veranstaltungen möchte sie Menschen für die „Geschichte hinter den Kleidern“ sensibilisieren.

Mehr unter:
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Text: Cornelia Rüping, www.traum-vom-buch.de
Foto: Jessica Leicher, www.jessica-leicher.de